Tuesday, 21. September 2004
why is it?

for all you german-speakers, i'm really desperately looking for an answer:

in anlehnung an tobias hülswitts frage in saga, warum der zeichenkurs eben zeichenkurs und nicht zeichNenkurs heisst (und analog dazu die zeichenmappe nicht zeichnungenmappe) ist mir letztens folgendes aufgefallen:

hno-ärzte heissen ja hals, nasen, ohren ärzte. aber müssten sie nicht logischerweise hals, nase, ohren ärzte oder hälse, nasen, ohren ärzte heissen?

thanks in advance for your wise postings.
i also try it here.

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Und warum heissen die Bewohner von Zürich "Zürcher" und nicht "Züricher"...?

;-P

Und wie steht's mit dem Schweizerdeutsch, befreit von jeglicher Orthografie...?

Ha, I'm lovin' it!

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...and I thougt we all speak german....

Allgemeines
   -----------

   * Wenn die Welt untergeht heisst das noch lange nicht, dass das
     die Schweiz  auch betrifft.
   * Ironie wird im Zweifelsfalle eher nicht verstanden.

   Sprache
   -------

   * Der 'Deutschschweizer Dialekt' als Ganzes ist mit dem
     Hochdeutschen etwa so eng verwandt wie ostfriesisches Platt mit der

     niederbayerischen Mundart.

   * Die Pflicht, sich im Auto anzuschnallen, heisst Gurtenobligatorium.

   * Die Ständerlampe ist eine Stehlampe und keine Genitalbeleuchtung.

   * Wenn Sie die Schweiz besuchen: Bitte sagen Sie zum 'Gipfeli'
     (Hörnchen,  Croissant) nicht 'Kipfelchen'.

   * Lassen Sie bleiben, was Sie zu beherrschen glauben. Das klingt in
     Schweizer Ohren übel: Grützi, grüüzi oder grüzzi!
     Bleiben Sie bei 'Guten Tag', bis Ihnen jemand für Ihr Grüäzi die
     Prüfung abgenommen hat. Oder wenden Sie den  Verschlucktrick an
     und sagen Sie -zi. Das machen auch viele Schweizer so.

   * Ein Harass ist kein Schäferhund, sondern eine Getränkekiste.

   * Wenn von  einem Mödeli Anke die Rede ist, so ist kein Mädchen
     namens Anke gemeint, sondern ein Stück Butter.

   * Und wer Sie fragt, ob Sie ein Zältli möchten, der will Ihnen
     keine kleine Campingausrüstung aufschwätzen, sondern ein Bonbon
     anbieten.

   * Chriesi sind keine Krisen, sondern Kirschen.

   Bluffen (= gross angeben)
   -------------------------

   * Bestellen Sie in einer Kneipe (Schpunte, Beiz, Chnelle) ein
     Tschumpeli Dohl. Das Risiko dürfte sich lohnen. Wenn alles glatt
     läuft, bekommen Sie ein Gläschen Rotwein (Dôle).


   La Grande Nation
   ----------------

   * Café, Restaurant, Coiffeur (ja nicht Friseur!), Trottoir, Billet,
     Jupe statt Rock, pressant (statt in  Eile), Apéro, Dessert, Sauce,
     Glacé, Radio statt Rundfunk.

   * Gewöhnen Sie sich  an das leise Lächeln des Schweizers, wenn
     Sie sich mit Städtenamen wie Vevey abmühen (Es sei hier verraten:
     Wöwee). Wenn Sie von Bulle über den Col des Mosses fahren, denken
     Sie bitte weder an einen Bullen noch an Moses. Es heisst "Büll"
     und "Koll dee Moss", das kann doch nicht so schwierig sein!

   * Wenn Sie in der Schweiz ein Müsli bestellen, grinsen Ihre
     Gastgeber in  sich hinein, denn Sie scheinen eine kleine Maus
     verspeisen zu wollen. Die in der Schweiz von Dr. Bircher
     entwickelte Frucht-Joghurt-Flockenmischung ist hierzulande nämlich
     ein Müesli.

   * Spargeln ist in der Schweiz kein Verb (ich habe gespargelt),
     sondern schlicht die Mehrzahl von Spargel, wie sie in Deutschland
     nicht existiert.

   Heiterkeit
   ----------

   * Zu Heiterkeit geben dem Deutschen immer wieder hochdeutsche
     schweizerische  Formulierungen wie 'Fehlbare Automobilisten
     werden gebüsst' Anlass, oder schriftliche Warnungen in Trams,
     dass Fahrgäste ohne Billet 50 Franken für die Umtriebe zahlen
     müssen.

   * In der Schweiz löst man nicht nur Wasser, sondern auch Billette
     an Billet-Automaten. Und man parkt und grillt nicht, man
     parkiert und grilliert. Nur für den Fall, dass Sie mit Ihren
     Schweiz-Kenntnissen brillen möchten ;-)

   Telefonieren
   ------------

   * Die putzigste Eigenart des Schweizers beim Telefonieren:
     Wie kurz auch immer Ihr Schweizer Telefonpartner das
     Gespräch unterbrechen muss, er wird  es mit diesen Worten
     wiederaufnehmen: 'Sind Sie noch da?' Antworten Sie mit einem
     schlichten 'Ja', und wundern Sie sich nicht. Es ist nun einmal
     eine Redensart am Telefon, und die ironische Antwort 'Nein,
     Sie hätten sich  gerade eben in Luft aufgelöst', würde Ihren
     Gesprächspartner nur unnötig befremden. Wenn ein Engländer Sie
     mit 'How do you do?' begrüsst, erklären Sie ihm ja auch nicht,
     wie Sie es am liebsten treiben.

   * Ebenfalls geht der Verabschiedung - vor allem in Berner
     Regionen - immer ein gedehntes Aaauusoo voraus und deutet somit
     an, dass der Gesprächspartner das Telefonat beenden  möchte.

   * Wenn die Schweizer jemanden anrufen, dann "machen" sie ein
     "Telefon": "I ha geschter no ä huufe Telefon gmacht" (Ich habe
     gestern noch viele Anrufe getätigt). Wenn man jemanden darauf
     hinweist, dass man sich wieder telefonisch meldet, wird ein
     "telefon gegeben": "I gib dr de später no es telefon" (Ich ruf
     dich dann später nochmals an).

   Einkaufen
   ---------

   * Für die Papiertüte im Supermarkt müssen Sie 30 bis 50
     Rappen bezahlen. Das ist kein hinterhältiger Angriff auf Ihren
     Geldbeutel, sondern eine erzieherische Massnahme, um die
     Wegwerfgesellschaft zu bekämpfen. Wenn Sie also einen Schweizer
     mit einer leeren Papiertüte antreffen, ist er vermutlich auf dem
     Weg zum Einkauf.

   Volkssport, Pünktlichkeit
   -------------------------

   * Schweizer Volkssportarten: Schwingen, Hornussen, Skifahren,
     Holzhacken, Abstimmungen ignorieren, Jassen

   * Über die Pünktlichkeit der Schweizer wird zu Unrecht gelästert.
     Sie gehen  damit viel lockerer um, als Sie glauben. Wenn man Sie
     um 19.30 Uhr bestellt hat, können Sie durchaus eine Minute zu
     früh bis zwei Minuten zu spät kommen. Das wird immer noch als
     passabel pünktlich empfunden.

   Schweiz intim
   -------------

   * Die Waschküchenbenutzung in Mietwohnungen von
     Mehrfamilienhäusern:
     Verstösse gegen die Waschküchenordnung werden in der Regel nicht
     im persönlichen Gespräch, sondern durch das Aufhängen
     grossformatiger Botschaften mit vielen Ausrufungszeichen an Türen,
     Waschmaschinen und Wasserhähnen geahndet. Schon ein einziger nach
     Ablauf der eigenen Waschküchenbenutzungsfrist liegengebliebener
     Socken hat in der Regel nicht nur eine Zurechtweisung zur Folge,
     sondern auch die Erklärung, dass darum die Waschküche unbenutzbar
     gewesen sei.

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